Zur Ausführung der Kontroll- und Überwachungstätigkeiten, Wartung und Instandhaltung von elektronischen Einrichtungen sowie Öffnungs- und Schließtätigkeiten sind folgende Trends sichtbar:
Access- und Identity-Checks
Für die Kontrolle- und Überprüfung von Zutritten sowie der verträglichen Identifikation bieten AutoID-Technologien (z. B. NFC, RFID-Scanner) die Möglichkeit Informationen aus- und einzulesen, zu überprüfen sowie zu speichern. Die Ausstattung der Bewohner mit etwaigen Schlüsselsystemen – wie elektronischen Datenträgern (Chips, ID-Armbänder, Smartphone etc.) – kann ebenfalls eine schnelle Zuordnung der Zutrittsberechtigung unterstützen.[1]
Biometrische Technologien
Die Überprüfung biometrischer Merkmale (z. B. Fingerabdruckscan, Irisscanner, Gesichtserkennungssoftware) kann zu einer zusätzlichen Sicherheitskontrolle und -überprüfung genutzt werden. Bereits bestehende Kamerasysteme können mit vernetzender Technik gekoppelt oder erweitert werden, um Personen lokal oder mittels Datenbankabfrage in Echtzeit zu überprüfen und zu identifizieren.[2] Die Maßgaben des „privacy by design“ sind in diesem Zusammenhang von hoher Wichtigkeit.[3]
Informations-Apps
Im Fall von Informations- und Interventionsfällen können die Streifen vor Ort, Bewohner und weitere notwendige Stakeholder schnell, ortsbezogen und individualisiert koordiniert werden (über Apps oder App-Module). Im Falle der Störungsbeseitigung, Alarmierung und Informierung stellt die App eine innovative Kommunikationslösung dar, um (potenziell) gefährlichen Lagen begegnen zu können.
Management von Fluchtwegen
Im Brand- und Evakuierungsfall bieten technische Lösungsansätze zur Steuerung von Fluchtwegen – oder im erweiterten Fall von Menschenströmen – z. B. architektonische Maßnahmen aber auch (mobile) Barrieren einen hohen Sicherheitsgewinn. Mithilfe von digitalen Anzeigetafeln oder Werbefeldern – auch als mobile Lösungen – können Gefahrenlagen praktikabel koordiniert werden. Gekoppelte Analysen von Videobildern lassen sich bspw. anhand von Dichtemessungen der Menschenströme optimal zur Entzerrung von Personenströmen einsetzen (siehe Videoüberwachung).[4]
Videoüberwachung via Sensorsysteme und Drohnen
Die zu großen Teilen bereits standardisiert verbauten Kamerasysteme in Straßen- und Wohnvierteln fallen auch weiterhin kontinuierlich im Anschaffungspreis. Für die Identifikation von Bewegungen (z. B. mithilfe von Infrarotsensoren und Lichtschranken, Identifikation des Durchbrechens von Barrieren wie z. B. Türen, Fenstern, Zäunen mithilfe von Erschütterungs- und Vibrationssensoren), bieten diese eine gute Maßnahme zur Verfolgbarkeit.[5] In Verbindung mit Internet of Things (IoT) lässt sich diese Maßnahme noch mit weiteren Sicherheitstechniken koppeln, um das Sicherheitsniveau zu erhöhen, was die Systeme nachhaltig in ihrer Effektivität sowie in ihren Analyse- und Auswertungsmöglichkeiten stärkt. Dazu zählt u. a. die Kombination von Drohnen mit Videoüberwachung.
Technisch gestützte Bildauswertungsverfahren und somit auch potenzielle KI-Auswertungstechniken können einen temporären oder dauerhaften Mehrwert für die Beobachtung und Überwachung von Liegenschaften bieten. Die gesammelten Bild- und Ton-Daten ermöglichen es, ein notwendiges Intervenieren – in Echtzeit[6] – zu prüfen.
Die Entwicklungsschübe durch aufstrebende 5G-Telekommunikationsnetze deuten bereits zusätzliche Anknüpfungsmöglichkeiten und Erweiterungen an. Gleichermaßen kann das Sicherheitspersonal weiterführend zielgenau zum Einsatzort gesendet und unterstützt werden (vgl. Schutzleistung Videoüberwachung).
Quellen:
[1] Für eine grundlegende Einführung siehe: Arata, M.J.: Perimeter Security, New York et al.: McGraw-Hill, 2006, doi: 10.1036/0071460284
[2] Beispiele bilden das Forschungsprojekt GES-3D (BMBF): Multi-Biometrische Gesichtserkennung; MARS (BMBF): Mobile Authentifikation mittels Retina Scanning; MisPel (BMBF): Multi-Biometriebasierte Forensische Personensuche in Lichtbild- und Videomassendaten; DigiDak (BMBF): Digitale Fingerspuren
[3] Weiterführend auch das: „Privacy Impact Assessment“ (PIA), das Social Impact Assessments(SIA) sowie die Risikobeurteilung im Sinne einer Technikfolgenabschätzung
[4] vgl. Popoola, Oluwatoyin P., and Kejun Wang. „Video-based abnormal human behavior recognition—A review.“ IEEE Transactions on Systems, Man, and Cybernetics, Part C (Applications and Reviews)42.6 (2012): 865-878.
[5] Weiterführend siehe auch: EU-Projekt HANDHold (https://cordis.europa.eu/project/rcn/102760/factsheet/en, abgerufen 09. Mai 2019); EU-Projekt CUSTOM (https://cordis.europa.eu/project/rcn/94695/factsheet/en, abgerufen am 09. Mai 2019); Projekt SNIFFER (https://cordis.europa.eu/project/rcn/102348/en, abgerufen am 09. Mai 2019)
[6] Beispiele bilden das Forschungsprojekt FLORIDA(BMBF): Flexibles, teilautomatisiertes Analysesystem zur Auswertung von Videomassendaten; ADIS(BMBF): Automatisierte Detektion interventionsbedürftiger Situationen durch Klassifizierung visueller Muster; APFel (BMBF): Analyse von Personenbewegungen an Flughäfen mittels zeitlich rückwärts- und vorwärtsgerichteter Videodatenströme